Laufzeiten, Liquidität und andere Begriffe
Langfristiger Kredit
Bei langfristigen Krediten bezieht sich das Wort langfristig auf die Laufdauer des Kredites. Während kurzfristige Kredite insbesondere zur Finanzierung von Konsumausgaben dienen, dienen langfristige Kredite der Finanzierung von Immobilien oder Projekten. Finanzierungen mit langfristiger Laufdauer werden üblicherweise nicht ohne Sicherheiten vergeben. Im Unternehmensbereich werden Finanzierungen zudem in Form von Anleihen ermöglicht, insbesondere bei staatsnahen Unternehmen, die eine stabile Ertragssituation aufweisen können. Auch der Staat selbst finanziert seinen Finanzbedarf über die Begebung von Anleihen.
Lastenblatt
Wird eine Liegenschaft erworben und der Erwerb von einer Bank finanziert, so wird vorerst das Grundbuch geprüft. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Lastenblatt gelegt, welches Teil des Grundbuches ist. Das Lastenblatt enthält wichtige Informationen über Belastungen, Einschränkungen und detaillierte Informationen über die Rechte und Belastungen (Hypotheken, Dienstbarkeiten wie Wegerechte, Reallasten) eines Grundstücks. Ein Grundbuchsauszug samt Lastenblatt ist ein öffentliches Verzeichnis und bei Gericht für jedermann verfügbar. Ein Grundbuchsauszug besteht aus dem Gutbestandsblatt, dem Eigentumsblatt und dem Lastenblatt.
Laufende Kosten
Unter laufenden Kosten versteht man wiederkehrende Ausgaben. Die Berechnung der Kosten wird bei Banken im Zusammenhang mit Finanzierungen herangezogen, um die Leistbarkeit eines Kredites für den Schuldner zu bemessen. Bei Privatpersonen wird eine sogenannte Haushaltsrechnung erstellt. Bei Unternehmensfinanzierungen werden die Geschäftslage, die Verschuldung sowie die Ertragssituation geprüft, um die laufenden Kosten in Relation zu den Umsätzen darzustellen.
Laufzeit
Die Laufzeit eines Kredits bestimmt den Zeitraum, innerhalb dessen ein Kredit zurückbezahlt werden muss. Die Gesamtbelastung steigt üblicherweise bei längerer Laufzeit, monatliche Raten lassen sich indessen über eine längere Laufzeit niedriger gestalten.
Leasing
Beim Leasing wird ein Vertrag zwischen dem Eigentümer eines Vermögenswertes und dem Nutzer dieses Wertes getroffen. Die Parteien zu diesem Vertrag werden als Leasinggeber bzw. Leasingnehmer bezeichnet. Weit verbreitet ist das Leasing bei Fahrzeugen für Privatpersonen und Firmen, bei Maschinen und Ausrüstungsgegenständen, aber auch bei Immobilien. Der wesentliche Vorteil für den Leasingnehmer liegt darin, dass er eine kapitalintensive Anschaffung vermeiden kann, dabei aber den Vermögenswert trotzdem nutzen kann.
Überschuldung durch Leverage – Die Leichtsinnige vergabe von Krediten
Leverage (Hebelwirkung oder einfach Hebel)
Der Begriff kommt aus der Welt der Finanzmärkte und bezeichnet den Verschuldungsgrad bei Investments. Werden Vermögenswerte beliehen, so spricht man von einem bestimmten Grad des Hebels. Die Hebelwirkung wird eingesetzt, um bestimmte Vermögenswerte zu erwerben oder einzusetzen, um Gewinne zu maximieren. Die Absicht beim Einsatz von Leverage ist die Profitmaximierung. Im Immobilienbereich spricht man von Leverage, wenn Banken bei der Kreditvergabe aufgrund mathematischer Position das Risiko deutlich über die Vermögenswerte ausdehnen. Eine derartige Ausdehnung führte in den Vereinigten Staaten zur Kreditkrise ab dem Jahr 2008.
Liegenschaft
Eine Liegenschaft ist ein entweder bebautes oder nicht bebautes Grundstück. Der Begriff wird häufig bei Immobilientransaktionen und Finanzierungen verwendet. Bei Bewertungen von Grundstücken wird einerseits die Baufläche oder der Baugrund sowie zudem die Größe des Grundstücks als Bewertungsgrundlage herangezogen. Bei Hypothekendarlehen wird üblicherweise eine Liegenschaftsbewertung vorgenommen und ein Pfandrecht auf die Liegenschaft eingetragen. Dieses Pfandrecht dient der finanzierenden Bank als Sicherheit gegen einen Zahlungsausfall. Immobilienkredite werden daher von Banken gerne vergeben, da das Risiko für die Bank durch das eingetragene Pfandrecht niedrig ist.
Liquidität
Privatpersonen sprechen oft einfach von Cash oder Bargeld. In der Bankenwelt nennt man es Liquidität. Gemeint ist aber das Gleiche, nämlich die Fähigkeit, Verbindlichkeiten mit Zahlung rasch (oder nicht rasch)zu begleichen. Bargeld ist hier nur eine Variante, wenn man über Liquidität spricht. Sind Vermögenswerte schnell verwertbar, kann man auch hier von liquiden Mitteln sprechen. Bei Privatpersonen spricht man von guter Liquidität, wenn jemand die Fähigkeit besitzt, kurzfristige Verbindlichkeiten, wie Rechnungen, Vorschreibungen oder Anschaffungen, sofort oder innerhalb von kurzer Zeit bezahlen zu können. Vermögenswerte, die als liquide Mittel gelten, umfassen Bargeld, nicht gebundene Wertpapiere oder auch Edelmetalle, die rasch verkauft werden können (Gold).