Was sind Negativmeldungen?
Negativmeldungen sind negative Zahlungserfahrungen, die Finanzinstitute oder Anbieter von Produkten und Dienstleistungen bei sogenannten Kreditauskunfteien (ein)gemeldet haben. Wird beispielsweise eine Kredit von einer Bank fällig gestellt, so scheint dies als Negativvermerk in der Datei der betreffenden Person bei der Auskunftei aus.
Wo Negativvermerke aufscheinen
In Österreich werden bonitätsrelevante Informationen von Kreditauskunfteien gespeichert. Die von Kreditgebern am häufigsten herangezogenen Auskunfteien sind der Kreditschutzverband von 1860 (KSV) sowie die Firmen CRIF und Creditreform.
In vielen Fällen führen derartige Negativmeldungen dazu, dass die Kreditwürdigkeit herabgestuft wird. Infolge dessen wird es für den Kreditwerber schwierig, eine Finanzierung oder einen Kredit zu bekommen.
Banken und Finanzinstitute fragen vor der Vergabe eines Kredits oder eines Darlehens routinemäßig die Dateien von Kreditnehmern beim KSV ab, um deren Bonität besser abschätzen zu können.
Dabei werden beim KSV in erster Linie Negativmeldungen mit Bezug auf bestehende Kredite in Computerdateien gespeichert, zu welchen österreichische oder in Österreich tätige Banken Zugang haben. Wird bei einer Inlandsbank ein Kreditantrag gestellt, so wird in der Folge von dieser Bank beim KSV eine Abfrage gemacht.
Das sogenannte Scoring
Die Zahlungserfahrungen zu einem Kundenstamm sowie die Bonität eines Kunden werden im sogenannten Scoring zusammengefasst, das ist eine Art Punktesystem, welches häufig über die Kreditwürdigkeit einer Person entscheidet. Reicht die Punktanzahl nicht aus, so erhält man keinen Kredit. Vor allem automatisierte Entscheidungen von Kreditanträgen, etwa bei einer Online Anfrage, stützen sich fast ausschließlich auf das Scoring.
Die Haushaltsrechnung – Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt
Banken sind rechtlich dazu verpflichtet, sich eine Bild über die Kreditwürdigkeit einer Person zu machen, die einen Kredit beantragt hat. Nur wenn die Rückführbarkeit des Kredites höchst wahrscheinlich ist, darf ein Kredit vergeben werden. Dabei wird von den Kreditmanagern der Banken bei Konsumkrediten ein Haushaltsplan, auch Haushaltsrechnung, erstellt.
Der Haushaltsplan stellt alle Einnahmen und Ausgaben des Kreditwerbers gegenüber. Daraus ergibt sich, ob die monatlichen Rückzahlungen leistbar sind oder nicht.
Wir empfehlen vor Beantragung eines Kredites diese Haushaltsrechnung selbst anzustellen, um nicht einen Kreditantrag zu stellen, der keine Aussichten auf Erfolg hat. Denn auch die Ablehnung vorn Kreditanträgen führt, zu einem zeitlich befristeten Eintrag (6 Monate) beim Kreditschutzverband.
Bonitätsmessung in Deutschland
Für deutsche Staatsbürger ist die sogenannte Schufa maßgeblich. Wenn man in Deutschland einen Kredit beantragt, sollte man nach Möglichkeit vorher eine SCHUFA-Auskunft einholen, um die Aussicht auf Erfolg zu prüfen.
Es gibt gesetzlich geregelte Möglichkeiten, eingetragene Negativmeldungen löschen zu lassen. Dabei sollte man sich aber von einem Fachmann beraten lassen. So sind beispielsweise genaue Löschfristen und Voraussetzungen zu beachten.